Auf einer Reise durch Asien lernt man ja die verschiedensten Tricks
von Polizisten und Grenzbeamten kennen. Mal war man angeblich zu
schnell, mal hat man angeblich ne rote Ampel übersehen und mal angeblich
die falschen Papiere dabei. Hin und wieder wird einem auch unterstellt,
dass man ordentlich gesoffen hat.
Heute habe ich eine
Weiterentwicklung der zuletzt genannten Variante erfahren. Ein Polizist
hat nämlich einen Alkoholpustfachgerät (oder so) in der Art und Weise
manipuliert, dass das Alkohollämpchen komischerweise immer nur bei mir
leuchtete. Bei ihm selbst und auch bei Hilko tat sich nichts. Da ich
nichts getrunken hatte, haben wir den Vorhang gleich mehrmals
wiederholt, aber es blieb dabei. Hab dann kurz überlegt, ob eventuell
der übermäßige Konsum der letzten zwanzig Jahre zu dieser
Ergebnisverfälschung führen konnte, diesen Gedanken dann aber doch
wieder verworfen. Ich vermutete eher, dass der Polizist einen Knopf in
seiner Jackentasche gedrückt hatte, wollte ihn aber auch nicht direkt
mit diesem nicht unerheblichen Vorwurf konfrontieren. Insofern schob ich
den Fehler mit einem deutlichen "nje rabote" (funktioniert nicht) auf
das Alkoholpustfachgerät. Natürlich hat der Kollege das vehement
bestritten, aber da ich wirklich nichts getrunken hatte (jetzt im
Ernst!), musste der Fehler ja irgendwo liegen.
Der Polizist hat
mich dann mehrmals zur Blutprobe eingeladen und auch noch den
Kommandanten zur Unterstützung geholt. Ich hab mich dagegen ein wenig
geziert und bestimmt aber freundlich alle Schuld von mir gewiesen.
Letztlich endete die Geschichte wie immer: Wenn Polizisten und
Grenzbeamte merken, dass die Arbeit für den angestrebten Zusatzverdienst
zu aufwändig wird, lassen Sie einen irgendwann gehen...
P. S.: Heute bin ich im Übrigen meinen 20.000sten Kilometer bei dieser
Tour gefahren. Ohne jegliche Beule, ohne Strafzettel und ohne je
geblitzt worden zu sein. So darf es weiter gehen...