Nach
Weihnachten auf der Insel Queshm flieg ich kurz vor Silvester nach
Dubai. Oskar lass ich schweren Herzens auf dem Flughafen von Queshm
zurück und zieh bei Matatu ein. Die Verschiffung vom Iran in die Emirate
ist nicht ganz billig und mit tierischem Papierkram verbunden. Und da
ich eh wieder zurück in den Iran will, bin ich froh und dankbar, dass
Renzo (und später auch Thomas) mich aufnimmt...
Die ersten drei Nächte verbringen wir auf diesem Parkplatz:
Nicht wirklich charmant, aber ganz in der Nähe der von Renzo's Kumpel
Andi, so dass wir mal wieder gescheit duschen können. Und so ein
richtiges Sofa mit schnellem, unbeschränktem Internet und ner Flasche
Bier in der Hand ist nach der Zeit im Iran auch nicht sooo schlecht.
Morgens werden wir meist von indischen Gastarbeiter geweckt, die vor der Arbeit noch ne Runde Cricket spielen:
Nachdem wir mit Andi und seiner Clique Silvester gefeiert haben,
geht's an den Strand von Dubai Marina:
Nach einigen Tagen gesellen sich Päde und Balz dazu... (im Hintergrund der Burj Al Arab):
Tagelang machen wir nichts außer Frisbee spielen und Drachen steigen lassen... :-)
Burgen bauen...
...und hängen nur am Strand ab (Foto: matatu.ch)
Nur
die Baustelle der neuesten Attraktion nervt nachts ein wenig. Hier wird
das größte Riesenrad der Welt gebaut, das Dubai Eye, mit einer Höhe von
260 Metern Tag und Nacht gebaut.
Renzo... :-)
Dubai Marina...
Ein bißchen Sighseeing muss auch sein.
Hier das höchste Gebäude der Welt: der Burj Khalifa (828 Meter)...
Bei Tag...
...und bei Nacht:
Vor
einigen Jahren war ich schon mal auf dem Observation Deck des Burj
Khalifa in etwa 450 Metern Höhe. Damit ist dieses Deck in etwa so hoch
wie die Gesamthöhe der Petronas Twin Towers in Kuala Lumpur, die ich in
2003 besichtigt hab und die damals als höchstes Gebäude galten
(inzwischen nur noch das achthöchste Gebäude der Welt). Die
Aussichtsplattform der Twin Towers ist im Übrigen "nur" bei etwa 170
Metern. Da ist die Aussicht von 450 Metern noch ein anderer Schnack.
Hier einige "alte" Fotos:
Der Januar ist der Shopping Monat in Dubai. Aus diesem Grund gibts jedes
Wochenende ein riesiges Feuerwerk.
Diese kleine Anekdote hatte ich schon mal bei Facebook gepostet:
Upps...
Heute will ich von Dubai nach Abu Dhabi trampen. Für
die Einheimischen hier ist das ziemlich ungewöhnlich. Die reichen Araber
und Weißen fahren alle dicke Schlitten und die armen Inder und
Pakistani nimmt eh keiner mit...
So steh ich gerade zwei Minuten
an der Straße, als zwei dicke Schlitten anrauschen. In beiden sitzen
Schwerreiche mit großen Augen und offenen Mündern. Trampt da wirklich
ein Weißer? Ist der verrückt!?
Jedenfalls bremst der wirklich schöne BMW X6 ein wenig (ganz vielleicht
war mein Abu Dhabi-Schildchen auch etwas unleserlich), so dass der noch
schönere Mercedes 500 AMG Cabrio voll hintendrauf bügelt...
Es
kracht gewaltig und etliche Teile fliegen umher. Zum Glück hat sich
keiner verletzt und die beiden Fahrer bleiben erstaunlich cool während
ich die größten Teile von der Straße räume...
Als die Polizei
gerufen wird mach ich mich klammheimlich aus dem Staub. Standesgemäß in
einem gerade haltenden Porsche Cayenne...
In Abu Dhabi gibts nicht weniger Dekadenz:
Nach
fast vier Wochen kennen wir fast jeden am Strand und werden zur lokalen
Attraktion. Oft werden wir für einen kurzen Schnack besucht und nicht
selten werden wir auf ein Barbecue oder ein Bierchen eingeladen. Die
Reichen und Schönen bestaunen unser einfaches Leben und nicht wenige
verfluchen ihren Luxus...
Die
Zeit in Dubai neigt sich dem Ende zu und unsere Akkus sind wieder
randvoll. Kein Wunder bei dem Leben. Und wahrscheinlich hat kaum einer
einen so günstigen vierwöchigen Dubai-Urlaub gemacht. An den meisten
Tagen haben wir nicht mehr als 10 Euro ausgegeben. Nach dem Iran haben
wir die uneingeschränkte Freiheit genossen, aber sind uns auch einig,
dass das Leben im Iran dann doch deutlich spannender und natürlicher ist. Denn Dubai ist und bleibt ein großer Sandkasten, in dem einige Scheichs ihre Rekordsucht ausleben...