Freitag, 3. Februar 2017

Oman - auf zum Dschabal Shams (ca. 3000 Meter)

Nach den äußerst entspannten Wochen in Dubai haben wir wieder großen Hunger auf neue Abenteuer. Was liegt da näher als das sagenumwobene Sultanat Oman, das ja als Nachbarland der Emirate leicht zu erreichen ist. So packen wir eines Morgens unsere sieben Sachen und verlassen "unseren" Strand in Dubai Marina. Uns ist dabei bewusst, dass das Leben zu dritt im Defender schon eine Herausforderung darstellt. Aber wir wollen ja nicht jammern... ;-)

Hier die von uns gewählte Route:

Karte: von Dubai bis zum Dschabal Shams im Oman

Einpacken!

Matatu ist wieder on the road!

Unser erstes Essen im Oman. Nach dem relativ anonymen Leben in der Glitzerstadt Dubai fühlen wir uns im Oman an den gastfreundlichen Iran erinnert. Auf der Suche nach omanischen SIM-Karten treffen wir auf drei junge Omanis, die uns gern behilhlich sein wollen. Zunächst sollen wir aber ein gutes Restaurant kennenlernen. So bekommen wir ein fantastisches Essen (das hier immer auf dem Boden eingenommen wird) und dürfen es noch nicht mal bezahlen. Und es kommt noch besser. Während des Essens verschwinden die drei Omanis und besorgen uns die gesuchten SIM-Karten. Bezahlen durften wir natürlich wieder nicht. Was für ein Start! :-)

Thomas hats auch geschmeckt!

Wir passieren einige Burgen...
...und erreichen die berühmten Bienenkorbgräber von Al Ayn!
Diese Gräber wurden voin etwa um 3500 v. Chr. errichtet...
... und hatten eine Höhe von bis zu acht Metern.
Gib Gas, Matatu!
Mit zunehmender Höhe werden die Pisten schlechter
und die Aussichten besser!
Irgendwann erreichen wir diese unglaublich schöne Schlucht!
Cool bleiben, Renzo...
Hier schlagen wir unser Lager auf!

Die Schlucht fällt bis
zu 1000 Meter in die Tiefe
Von diesem Geierfelsen hat man
einen wundervollen Blick
auf den Dschabal Shams!


Bei einer kleinen abendlichen Wanderung
treff ich auf ein paar Jungs, die Ziegen hüten.






Am nächsten Morgen entscheiden Thomas und ich uns zu einer Wanderung des Grand Balcony Walk in den Canyon Wadi Ghul. Zuerst schmeiß ich mich ordentlich in Pose...



...bis wir auf diesen Jungen treffen. Ab
dem Moment halt ich mich mit
gewagten Moves zurück!
Es sieht nicht so aus,
aber von oben bis unten sind es fast 1000 Meter.
Der Weg schlängelt sich die ganze Zeit am Abgrund entlang.
Thomas läuft unten links...

Einmal rutsch ich etwas aus und
hol mir ne kleine Schnittwunde
an einem scharfkantigen Stein


Was für eine phänomenale Aussicht!


Am Ende des Weges treffen wir auf einen kleinen
Verkaufssstand, der von einigen Kindern betrieben wird





Das sind doch mal Augen!




Dubai: Urlaub vom Urlaub


Nach Weihnachten auf der Insel Queshm flieg ich kurz vor Silvester nach Dubai. Oskar lass ich schweren Herzens auf dem Flughafen von Queshm zurück und zieh bei Matatu ein. Die Verschiffung vom Iran in die Emirate ist nicht ganz billig und mit tierischem Papierkram verbunden. Und da ich eh wieder zurück in den Iran will, bin ich froh und dankbar, dass Renzo (und später auch Thomas) mich aufnimmt...

Die ersten drei Nächte verbringen wir auf diesem Parkplatz:


Nicht wirklich charmant, aber ganz in der Nähe der von Renzo's Kumpel Andi, so dass wir mal wieder gescheit duschen können. Und so ein richtiges Sofa mit schnellem, unbeschränktem Internet und ner Flasche Bier in der Hand ist nach der Zeit im Iran auch nicht sooo schlecht. 

Morgens werden wir meist von indischen Gastarbeiter geweckt, die vor der Arbeit noch ne Runde Cricket spielen:

Nachdem wir mit Andi und seiner Clique Silvester gefeiert haben,
geht's an den Strand von Dubai Marina:

Nach einigen Tagen gesellen sich Päde und Balz dazu... (im Hintergrund der Burj Al Arab):

Tagelang machen wir nichts außer Frisbee spielen und Drachen steigen lassen... :-)

Burgen bauen...

...und hängen nur am Strand ab (Foto: matatu.ch)

Nur die Baustelle der neuesten Attraktion nervt nachts ein wenig. Hier wird das größte Riesenrad der Welt gebaut, das Dubai Eye, mit einer Höhe von 260 Metern Tag und Nacht gebaut.

Renzo... :-)

Dubai Marina...

Ein bißchen Sighseeing muss auch sein.
Hier das höchste Gebäude der Welt: der Burj Khalifa (828 Meter)...
 Bei Tag...

...und bei Nacht:

Vor einigen Jahren war ich schon mal auf dem Observation Deck des Burj Khalifa in etwa 450 Metern Höhe. Damit ist dieses Deck in etwa so hoch wie die Gesamthöhe der Petronas Twin Towers in Kuala Lumpur, die ich in 2003 besichtigt hab und die damals als höchstes Gebäude galten (inzwischen nur noch das achthöchste Gebäude der Welt). Die Aussichtsplattform der Twin Towers ist im Übrigen "nur" bei etwa 170 Metern. Da ist die Aussicht von 450 Metern noch ein anderer Schnack. Hier einige "alte" Fotos:









Der Januar ist der Shopping Monat in Dubai. Aus diesem Grund gibts jedes
Wochenende ein riesiges Feuerwerk.


Diese kleine Anekdote hatte ich schon mal bei Facebook gepostet:

Upps...
Heute will ich von Dubai nach Abu Dhabi trampen. Für die Einheimischen hier ist das ziemlich ungewöhnlich. Die reichen Araber und Weißen fahren alle dicke Schlitten und die armen Inder und Pakistani nimmt eh keiner mit...
So steh ich gerade zwei Minuten an der Straße, als zwei dicke Schlitten anrauschen. In beiden sitzen Schwerreiche mit großen Augen und offenen Mündern. Trampt da wirklich ein Weißer? Ist der verrückt!?
Jedenfalls bremst der wirklich schöne BMW X6 ein wenig (ganz vielleicht war mein Abu Dhabi-Schildchen auch etwas unleserlich), so dass der noch schönere Mercedes 500 AMG Cabrio voll hintendrauf bügelt...
Es kracht gewaltig und etliche Teile fliegen umher. Zum Glück hat sich keiner verletzt und die beiden Fahrer bleiben erstaunlich cool während ich die größten Teile von der Straße räume...
Als die Polizei gerufen wird mach ich mich klammheimlich aus dem Staub. Standesgemäß in einem gerade haltenden Porsche Cayenne...

In Abu Dhabi gibts nicht weniger Dekadenz:


 Nach fast vier Wochen kennen wir fast jeden am Strand und werden zur lokalen Attraktion. Oft werden wir für einen kurzen Schnack besucht und nicht selten werden wir auf ein Barbecue oder ein Bierchen eingeladen. Die Reichen und Schönen bestaunen unser einfaches Leben und nicht wenige verfluchen ihren Luxus...


Die Zeit in Dubai neigt sich dem Ende zu und unsere Akkus sind wieder randvoll. Kein Wunder bei dem Leben. Und wahrscheinlich hat kaum einer einen so günstigen vierwöchigen Dubai-Urlaub gemacht. An den meisten Tagen haben wir nicht mehr als 10 Euro ausgegeben. Nach dem Iran haben wir die uneingeschränkte Freiheit genossen, aber sind uns auch einig, dass das Leben im Iran dann doch deutlich spannender und natürlicher ist. Denn Dubai ist und bleibt ein großer Sandkasten, in dem einige Scheichs ihre Rekordsucht ausleben...