Dienstag, 3. November 2015

Das kannst du schon so machen, aber dann ist es halt Kacke…



Rückblick:

Im Westen der Mongolei gibt es einige traumhafte Seen. Laut Reiseführer mit Stränden wie in der Karibik. Der Reiseführer verschweigt allerdings auch nicht, dass die Strände von Milliarden von Mücken regiert werden. Didi und ich wollen auf der Suche nach einem Stellplatz trotzdem unser Glück versuchen und nehmen die restlichen zwanzig Pisten-Kilometer in Angriff. Ich verspüre ein leichtes Grummeln im Magen…

Mit jedem Kilometer, den wir uns dem Strand nähern, sind schon während der Fahrt mehr und mehr Mücken zu erkennen. Es scheint fast so, als würden die Biester uns regelrecht verfolgen. Na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt und wir rumpeln weiter auf der Piste dem See entgegen. Das Grummeln zieht langsam Richtung Süden…

Wir kommen am Strand an und stellen den Motor ab. Der Strand ist wirklich schön, aber unser Blick bleibt an der Frontscheibe kleben. Sind das wirklich alles Moskitos?! Okay, da brauchen wir nicht lange überlegen. Das macht echt keinen Sinn. Nach einer Minute wären wir völlig zerstochen. Hier können wir nicht bleiben. Das Grummeln ist zwischenzeitlich von einem Druck abgelöst worden. Es wird langsam Zeit für einen amtlichen Stuhlgang…

Also schnell umdrehen und zurück. Wir müssen woanders einen geeigneten Stellplatz finden. So rumpeln wir langsam über dieselbe Piste zurück. Dieses Rumpeln scheint allerdings ebenfalls eine nicht unerhebliche Wirkung auf meine bevorstehende Entleerung zu haben. Es nützt nichts, ein schnelles Handeln ist jetzt unausweichlich. Trotz aller Blutsauger. Ich sprüh mich ruck zuck großzügig mit Mückenspray ein, schnappe mir die Feldtoilette und Toilettenpapier und reiße wild entschlossen die Schiebetür auf. Augenblicklich bin ich von Moskitos umringt. Aber der Mückenschutz besteht…

Ich schreite schnellen Schrittes auf einen Hügel zu. Kaum angekommen bau ich in Windeseile die Feldtoilette auf. Vielleicht kennst du so ein Ding nicht; eigentlich ist es nur ein einfaches Klappgestänge mit 'ner Klobrille drauf. Indoor kann man einen Müllbeutel einhängen, Outdoor gräbt man ein kleines Loch darunter. Jedoch lassen mich aufkommende Mückenschwärme und zunehmender Kackreiz auf dieses Loch verzichten…

Jetzt gilt's. Also noch mal tief einatmen, Buxe runter und Attacke. Als ich gerade sitze und meine Augen etwas nach vorne treten, fällt mir ein, dass ich einige etwas blassere Körperteile nicht mit Mückenschutz versehen habe. Das scheint den um mich herumschwirrenden Mücken ebenfalls nicht entgangen zu sein. Ich spüre die ersten Einstiche und versuche die Plagegeister mit wilden Armkreiseln zu vertreiben. Das hilft nur bedingt und ich streue gelegentliche Schläge auf Arsch und Oberschenkel ein. Leider scheint die aufkommende Geruchsbildung die Beißer noch einen Tick aggressiver werden zu lassen. Die daraus resultierende Panik veranlasst mich, das Kreiseln und Klatschen der Arme mit einem leichten Arschwackeln zu untermalen. Mit der gleich zum Einsatz kommenden Klopapierrolle unter dem Kinn sicher ein Bild für die Götter…

Die maximale Gewichtsbegrenzung der Feldtoilette von 90 Kilogramm unterschreite ich knapp. Scheinbar ist die Feldtoilette allerdings nicht für derlei unrhythmische Bewegungen ausgelegt. Rumps!! In den Bruchteilen einer Sekunde bricht diese in sich zusammen. Mit mir obendrauf. Jetzt weiß ich wie es sich anfühlt, wenn man so richtig in der Scheiße sitzt. Ich erspare dir die Einzelheiten, aber schön ist was anderes. Zum Glück war die Klopapierrolle noch ganz neu…

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Herrlich!!!Da hätte didi doch mal n Film von drehen können!!!

Jenny und Johann hat gesagt…

Manchmal ist ein Porta Potti doch was feines ;-)

Aber solche Klogeschichten, muss wohl jeder mal erleben :-D
Wir haben auch nicht nur eine solcher Storys!

Liebe Grüße in die Ferne
Jenny und Johann