Rückblick:
Im Westen der Mongolei gibt es einige traumhafte Seen. Laut
Reiseführer mit Stränden wie in der Karibik. Der Reiseführer verschweigt allerdings
auch nicht, dass die Strände von Milliarden von Mücken regiert werden. Didi und
ich wollen auf der Suche nach einem Stellplatz trotzdem unser Glück versuchen
und nehmen die restlichen zwanzig Pisten-Kilometer in Angriff. Ich verspüre ein
leichtes Grummeln im Magen…
Mit jedem Kilometer, den wir uns dem Strand nähern, sind
schon während der Fahrt mehr und mehr Mücken zu erkennen. Es scheint fast so,
als würden die Biester uns regelrecht verfolgen. Na ja, die Hoffnung stirbt
zuletzt und wir rumpeln weiter auf der Piste dem See entgegen. Das Grummeln
zieht langsam Richtung Süden…
Wir kommen am Strand an und stellen den Motor ab. Der Strand
ist wirklich schön, aber unser Blick bleibt an der Frontscheibe kleben. Sind
das wirklich alles Moskitos?! Okay, da brauchen wir nicht lange überlegen. Das
macht echt keinen Sinn. Nach einer Minute wären wir völlig zerstochen. Hier
können wir nicht bleiben. Das Grummeln ist zwischenzeitlich von einem Druck
abgelöst worden. Es wird langsam Zeit für einen amtlichen Stuhlgang…
Also schnell umdrehen und zurück. Wir müssen woanders einen
geeigneten Stellplatz finden. So rumpeln wir langsam über dieselbe Piste zurück.
Dieses Rumpeln scheint allerdings ebenfalls eine nicht unerhebliche Wirkung auf
meine bevorstehende Entleerung zu haben. Es nützt nichts, ein schnelles Handeln
ist jetzt unausweichlich. Trotz aller Blutsauger. Ich sprüh mich ruck zuck großzügig
mit Mückenspray ein, schnappe mir die Feldtoilette und Toilettenpapier und
reiße wild entschlossen die Schiebetür auf. Augenblicklich bin ich von Moskitos
umringt. Aber der Mückenschutz besteht…
Ich schreite schnellen Schrittes auf einen Hügel zu. Kaum
angekommen bau ich in Windeseile die Feldtoilette auf. Vielleicht kennst du so ein
Ding nicht; eigentlich ist es nur ein einfaches Klappgestänge mit 'ner
Klobrille drauf. Indoor kann man einen Müllbeutel einhängen, Outdoor gräbt man
ein kleines Loch darunter. Jedoch lassen mich aufkommende Mückenschwärme und zunehmender
Kackreiz auf dieses Loch verzichten…
Jetzt gilt's. Also noch mal tief einatmen, Buxe runter und
Attacke. Als ich gerade sitze und meine Augen etwas nach vorne treten, fällt
mir ein, dass ich einige etwas blassere Körperteile nicht mit Mückenschutz
versehen habe. Das scheint den um mich herumschwirrenden Mücken ebenfalls nicht
entgangen zu sein. Ich spüre die ersten Einstiche und versuche die Plagegeister
mit wilden Armkreiseln zu vertreiben. Das hilft nur bedingt und ich streue gelegentliche
Schläge auf Arsch und Oberschenkel ein. Leider scheint die aufkommende Geruchsbildung
die Beißer noch einen Tick aggressiver werden zu lassen. Die daraus resultierende
Panik veranlasst mich, das Kreiseln und Klatschen der Arme mit einem leichten
Arschwackeln zu untermalen. Mit der gleich zum Einsatz kommenden Klopapierrolle
unter dem Kinn sicher ein Bild für die Götter…
Die maximale Gewichtsbegrenzung der Feldtoilette von 90 Kilogramm
unterschreite ich knapp. Scheinbar ist die Feldtoilette allerdings nicht für
derlei unrhythmische Bewegungen ausgelegt. Rumps!! In den Bruchteilen einer
Sekunde bricht diese in sich zusammen. Mit mir obendrauf. Jetzt weiß ich wie es
sich anfühlt, wenn man so richtig in der Scheiße sitzt. Ich erspare dir die
Einzelheiten, aber schön ist was anderes. Zum Glück war die Klopapierrolle noch
ganz neu…
2 Kommentare:
Herrlich!!!Da hätte didi doch mal n Film von drehen können!!!
Manchmal ist ein Porta Potti doch was feines ;-)
Aber solche Klogeschichten, muss wohl jeder mal erleben :-D
Wir haben auch nicht nur eine solcher Storys!
Liebe Grüße in die Ferne
Jenny und Johann
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