Zurück auf Queshm Island, Iran

Nach etwa sechs Wochen in Dubai und dem Oman kehre ich in den Iran zurück. Genauer gesagt auf die Insel Qeshm, auf der ich Oskar auf dem kleinen Flughafen zurückgelassen. Und da anscheinend noch nie ein Ausländer mit dem eigenen Fahrzeug in den Iran eingereist ist und dann kurzfristig ohne Auto das Land verlassen hat, um dann wieder zurückzukommen, gibts bei der Einreise mächtig Probleme. Keiner weiß meine Lage einzuschätzen und keiner hat den Mumm mich einfach laufen zu lassen. So werde ich für einige Stunden auf dem Flughafen festgesetzt. Ich diskutier wie ich nur kann und will meinen Pass nicht mehr rausrücken, weil ich befürchte, dass ich den nicht mehr so schnell wieder seh. Es ist zu verzwickt, um alles im Detail zu erklären (z. B. hat die Insel Qeshm einen Sonderstatus, der es ermöglicht, ohne iranischen Visum einzureisen). Irgendwann wird die Lage prekär und die Burschen drohen, mich in den nächsten Flieger nach Dubai zu setzen. Also stimme ich dem faulen Kompromiss zu, dass ich für zwei Nächte auf dem Parkplatz eines Hotels nächtige, bis die Lage geklärt ist. Endlich kann ich wieder zu Oskar! Ich bin froh, dass der noch genauso dasteht, wie ich ihn zurückgelassen hab. Was hab ich dich vermisst!

Zum Glück klärt sich in den nächsten zwei Tagen meine Situation. War aber ne ordentliche Rennerei und hat viele Nerven gekostet. Außerdem befürchte ich, dass ich jetzt auf irgendeiner schwarzen Liste der iranischen Geheimpolizei stehe. Dass ich mit dieser Vermutung nicht ganz daneben liege erfahre ich einige Wochen später. Aber egal, dank des wirklich großartigen "ministry of foreign affairs" hab ich innerhalb dieser zwei Tagen ein blitzneues iranisches Visum im Pass, dass mir einen vollen Monat beschert. Nach dem Stress will ich mich in den ersten beiden Wochen erst mal an den Strand hauen. Hier im Süden des Irans ist das Wetter perfekt. Je weiter ich in den Norden des Irans reise, desto frischer wird es. Jetzt erst mal raus aus der Hauptstadt der Insel...

Nach einer Stunde Fahrt finde ich einen schönen und völlig abgelegenen Strand. Hier ist kein Mensch. Stattdessen türmt sich hier aber seit Jahren der Müll. Ich will trotzdem bleiben und fange am nächsten Tag mit dem Aufräumen an...

Der erste Sonnenuntergang an "meinem" Strand...

... und der erste Sonnenaufgang. In der Ferne sind ein paar Fischer zu sehen...

Leider hat der schöne Sonnenaufgang den Dreck nicht mitgenommen...

Am zweiten Tag zieht eine Herde Kamele an mir vorbei...

Den ersten Menschen seh ich nach drei Tagen...

Sach ich ja...

Dieser kleine Freund besucht mich fast jeden Tag...

Direkt im Hinterland gibts fantastische Bergformationen...

 Krebswanderung...

Meine Sonnenuhr... :-)

 

Nach zwei Wochen hab ich meinen Strandabschnitt ordnungsgemäß gesäubert! ;-)
Sieht doch schon viel besser aus!

Da kam einiges an Müll zusammen...

In einer Nacht gewittert es heftig und das Meer verändert seine Farbe. Im Hintergrund seh ich zum ersten Mal die Berge des etwa fünzig Kilometer entfernten Oman. 

Bei einer anderen Wanderung entdecke ich vom Meer geformte Felsformationen...

... und einen angespülten Delfin...

...der voll mit kleinen Maden ist...

...und von diesem kleinen Geier zerlegt wird...

Nach zwei Wochen verlasse ich meinen Strand und schau mich noch ein wenig auf der Insel um. Zunächst die Mangrovenwälder des Hara Forest an der Nordküste des Insel.

Und natürlich noch mehr Steine...

 Kurz bevor ich die Fähre auf das iranische Festland nehme,
schau ich mir noch kurz das über 2000 Jahre alte Dorf Bander-e Laft an.
Fast jedes der älteren Häuser hat einen eigenen Windturm...